Kölns Mittelalterliche Stadtmauer


Köln wuchs auch nach dem Abzug der Römer im 5. Jahrhundert, im Gegensatz zu vielen anderen römischen Gründungen, kontinuierlich weiter und blieb bis in das späte Mittelalter hinein, die größte Stadt im römisch-deutschen Reich. Gemeinsam mit Paris, Mailand und London war Köln eine der wichtigsten Handelsmetropolen Europas.

Holzschnitt aus der Schedel’schen Weltchronik, 1493


Der Salier, Heinrich IV., verlieh den Kölnern Anfang des 12. Jahrhunderts das Befestigungsrecht. Bisher schützten lediglich Wallanlagen die reiche Stadt.
1180 begannen die Bürger – zunächst gegen den Willen des Fürstbischofs – mit dem Bau der großen Stadtmauer, die Köln zur mächtigsten Festungsstadt nördlich der Alpen machte.
Bereits 1259 wurde die Mauer, die sich halbkreisförmig um den Bereich der dritten Kölner Stadterweiterung zieht, vollendet. Sie war 9km lang und besaß 12 Stadttore, eine Zahl, die die Kölner bewusst wählten um ihre enge Verbundenheit mit der Stadt Jerusalem, deren Mauern ebenfalls 12 Tore besaß, zu symbolisieren.
Außer den großen Stadttoren gab es noch 52 Wehrtürme, die zeitgleich als Windmühle dienten und zahlreiche Pforten. Im 16. Jahrhundert wurde die Stadtmauer dann noch einmal durch Vorhöfe und Erweiterungen befestigt.

Historische Ansicht der Stadt Köln von Georg Braun und Frans Hogenberg, 16. Jahrhundert


Am 11. Juni des Jahres 1881 begann man mit der Sprengung der Stadtmauer und die vierte Erweiterung der Stadt nahm ihren Anfang. Ob die Sprengung wirklich nötig war, oder man den Bau einer Neustadt einfach außerhalb der Stadtmauer hätte ausführen können, ist umstritten. Heute sind noch vier Stadttore und mehrere Türme und Teilstücke erhalten, die man bei einem Spaziergang entlang der, nach den alten Wällen benannten, Straßenzügen, erkunden kann. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass die Stadttore und Mauerreste im heutigen Stadtbild weniger museal, als vielmehr als organischer Teil der Stadt wirken. Sie wurden mehrfach umgebaut und werden bis heute genutzt. Teilweise als Festsäle, als Sitz einiger traditionsreicher Kölner Karnevalsgesellschaften oder als Proberäume einer Musikschule.
Köln nutzt sein historisches Erbe weiterhin und am Beispiel der Hahnentorburg am Rudolfplatz sieht man, dass der Umbau, die Integration in das moderne Stadtbild und der Erhalt durch Weiternutzung auch in Zukunft nicht aufhören wird.

Ursprünglicher Verlauf der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Erhaltene Teile sind in blau gekennzeichnet.


Hier gibt es noch mehr Informationen zur Stadtmauer, zum Kölner Stadtbild im Mittelalter und natürlich zu Köln:

Das alte Köln – Rekonstruierte Kölner Stadtansichten (mit Online Führung)

Fortis Colonia – Verein für Kölner Stadtgeschichte

KölnTourismus

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