Kölns Innerer Festungsring




Nach dem Ende der napoleonischen Kriege wurde das seit 1794 französische Köln zusammen mit dem restlichen Rheinland auf dem Wiener Kongress Preußen zugeteilt.

Es entstand der Plan, die mittelalterliche Stadtbefestigung zu modernisieren und auszubauen. König Friedrich Wilhelm III. bestimmte dann, dass die Rheinlinie des Königreichs durch Forts verstärkt werden solle.

Napoleon Bonaparte | Friedrich Wilhelm III.


11 Forts sollten 500m vor der alten Stadtmauer errichtet werden. Aus Kostengründen wurden jedoch zwischen 1816 und 1825 zunächst nur fünf Befestigungsanlagen errichtet.
Erst in einer zweiten Bauphase von 1830 bis 1834 wurden die Anlagen um die noch fehlenden sechs Forts ergänzt und einige Pulvermagazine zu Lünetten umgebaut.
1882 wurde aufgrund der aufkommenden Sprenggranaten, denen klassische Festungsanlagen nicht widerstehen konnten, ein zweiter Festungsring als notwendig erachtet. Der innere Festungsring wurde zum Teil in die neue Befestigung integriert, nicht weiter benötigte Forts an die Stadt Köln verkauft und, wie zum Beispiel das Fort IV, zu Ausflugszielen umgebaut, oder aber geschleift.

Jakob Scheiner: Köln aus der Vogelschau, 1886


Nach dem ersten Weltkrieg sahen die Versailler Verträge den Abriss aller Befestigungsanlagen auf beiden Seiten des Rheins vor.
Bereits 1912 fand eine Umnutzung von Fort X zu Wohnungen statt. Weitere Anlagen wurden auf Bestreben des damaligen Oberbürgermeisters, Konrad Adenauer, zu Parks deklariert und vom Gartenarchitekten, Fritz Encke, im Verlauf der 1920er Jahre im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zu Grünanlagen ausgebaut. Vom inneren Festungsring sind heute noch die Forts I, IV, V, X und in Teilen die Reste der Lunette III im Volksgarten und des rechtsrheinischen Forts XIII in Deutz erhalten.

Die Parkanlagen von Encke sind oftmals noch erhalten und wurden um großartige Spielplätze ergänzt. Die erhaltenen Gebäude werden von Vereinen, oder als Künstlerateliers genutzt.
Kölns Innerer Festungsring wird, ganz wie es die Erbauer wollten, leicht übersehen, doch lohnt es sich, ihn zu entdecken.

Ungefähre Lage der Forts und Lünetten im heutigen Stadtplan von Köln. Die noch erhaltenen Bauten sind farbig gekennzeichnet.


Übrigens: Am 07. Juni 2020 ist Tag der Forts!

Hier gibt es noch mehr Informationen zur neupreußischen Befestigungsanlage, zum Inneren Festungsring und natürlich zu Köln:

Kölner Festungsmuseum

Festungsstadt Cöln

Arbeitsgemeinschaft Festung Köln

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